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Zaungäste Kollektiv

Wir Über Uns

Andere Über Uns

Das machen wir

Die zaungäste sind ein Theater- und Performancekollektiv mit Basis in Frankfurt am Main, das seit 2011 in der Freien Performance- und Theaterszene künstlerisch tätig ist. Wir erarbeiten - je nach Konzept und Thema -  in unterschiedlicher Besetzung Stückentwicklungen, interaktive Formate, Stadtwalks, Regiearbeiten und andere künstlerische und diskursive Formate mit Schwerpunkt auf dem Chor. Es besteht eine langjährige, regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm in Frankfurt am Main. Seit 2017 erhalten wir die Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main.

Gastspiele und Kooperationen des zaungäste Kollektivs gab es in den vergangenen Jahren in ganz Deutschland: mit der Schwankhalle Bremen, dem Theater im Depot Dortmund, dem Nationaltheater Mannheim, zeitraumexit Mannheim, dem Theater Rampe in Stuttgart, dem Theater Oberhausen und dem Theater an der Parkaue in Berlin. Unser Stück Dieser Witz trägt einen Bart war 2016 in der Kategorie „Bestes Deutschsprachiges Stück“ in der Kritiker*innen-Umfrage der Fachzeitschrift Theater heute nominiert. In der Spielzeit 2018/19 erhielten wir mit Es ist doch eine schöne Sache über Kanzlerkandidaten zu reden und dabei Blutwurst zu essen einen Werkauftrag im Rahmen des Uraufführungsfestivals Frankfurter Positionen der BHF Bank Stiftung und waren Artist-in-Residence am Hessischen Landestheater Marburg. 2023 erhielten Marion Schneider, Susanne Zaun und Ekaterine Giorgadze für ihre Arbeit mit den zaungästen das Ottilie Roederstein Stipendium des Landes Hessen. 

Susanne Zaun und Marion Schneider lernten sich während ihres Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen kennen und stellten fest, dass sie sich auf wundervolle Weise ergänzen: Sie sind immer nur abwechselnd, nie zeitgleich aufgeregt. Beide teilen eine analytische Fixierung auf chorisches Theater und bilden unter dem Label zaungäste nun schon eine ganze Weile eine Bande, die sich an den Organisationsstrukturen und Fallgruben des Chores abarbeitet sowie an den Stereotypen der Solo- und Durational Performance. Gemeinsam interessieren wir uns für popkulturelle Artefakte, den Untergang des Patriarchats, affirmative Praktiken und die Irritation, die durch das Fremde im Vertrauten entsteht. Neben den Gründerinnen Marion Schneider und Susanne Zaun, bilden die Künstlerinnen und Performerinnen Judith Altmeyer, Ekaterine Giorgadze, Asja Mahgoub, Katharina Runte, Katharina Speckmann und Isabelle Zinsmaier seit 2014 den festen Kern der zaungäste. Die langjährige gemeinsame Chorpraxis prägt unsere Arbeitsprozesse maßgeblich und lässt den Chor sich von Stück zu Stück weiterentwickeln. Jede der Künstlerinnen bringt ihre Erfahrung und ihre individuelle künstlerische Position nicht nur auf der Bühne, sondern auch neben der Bühne mit ein und unsere Stücke entstehen in einem gemeinsamen kollektiven Prozess. 

ASJA  beschäftigt sich auf und neben der Bühne mit spielerischen Formaten, die Fiktion und Alltag verschwimmen lassen. Sie arbeitet als ausgebildete Mediatorin, Theatermacherin, Dramaturgin und Performerin. 

Judith Altmeyer  ist Theatermacherin, Performerin und Kostümbildnerin. Zudem verleiht sie Charakteren in Computer- und Hörspielen ihre Stimme. In ihren Arbeiten sind für sie Humor und das Nachdenken über gesellschaftskritische und feministische Inhalte eng miteinander verwoben. 

Ekaterine Giorgadze blickt auf eine langjährige Karriere als Tänzerin zurück und ergänzt die zaungäste mit ihren darstellerischen und choreographischen Fähigkeiten. Dabei liegt ihr Augenmerk stets auf der Aneignung, Transformation und Dekonstruktion von Bewegungsmaterial, das durch diese neue Rahmung mit anderem Blick betrachtet werden kann und eine eigene künstlerische Position im Gesamtgeschehen entwickelt. 

Katharina Runte fand lange ihre Schwerpunkte im Bereich Lichtgestaltung, Installation und Performance. Mittlerweile hat sie ihren Lebensschwerpunkt in die Landwirtschaft verlagert und baut hauptberuflich Gemüse an. Gleichzeitig zu diesem alternativen Lebensmodell ist sie festes Chormitglied und den Zaungästen nach wie vor eng verbunden. 

Marion Schneider ist Gründungsmitglied der Zaungäste. Sie schreibt und inszeniert deutschlandweit (Theater-)Texte in unterschiedlichsten Kontexten. Mit Susanne Zaun verbindet sie seit dem Studium eine langjährige Zusammenarbeit, aus der das zaungästekollektiv entstanden ist. 

Katharina Speckmann widmet sich einem anspruchsvollen Theater für Junges Publikum, das auch Erwachsene im Blick behält. Gleichzeitig ist sie als ausgebildete Systemische Coachin und Mediatorin Expertin für die Bearbeitung von Konflikten in beruflichen Teams. 

Susanne Zaun inszeniert und schreibt. Sie entwickelt deutschlandweit Theater- und Kunstprojekte für ein generationenübergreifendes Publikum. Susanne ist Gründerin und Namensgeberin der zaungäste. 

Isabelle Zinsmaier ist in verschiedenen Kontexten und Konstellationen in Deutschland und der Schweiz als Theaterpädagogin, Performerin und Dozentin tätig. Sie entwickelt Theaterarbeiten mit und für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. An der HMT Rostock forscht sie aktuell zu Stimme im Theaterunterricht.

Das sagen Wir Über Uns

Seit vielen Jahren bildet das Chorische einen Schwerpunkt unserer Arbeit. Chöre, bestehend aus drei bis acht Choreut:innen, gehören zum festen Personal unserer Stücke. Unser Chor ist keine Methode, die wir auf beliebige Gruppen von Personen anwenden. Unser Chor schreibt sich mit einem festen Kern von Performerinnen stetig fort. Unser Chor hat Lebenserfahrung. Mit jedem Stück entwickelt er sich kontinuierlich weiter, findet neue künstlerische Ausdrucksformen und organisiert sich von innen heraus. Unser Chor spricht chorisch, aber er ist mehr als nur das gemeinsame Sprechen: Er ist ebenso eine künstlerische wie feministische Praxis. Er ist ein Akt der Ermächtigung und Emanzipation. Neben unseren künstlerischen Produktionen ist uns das gleichberechtigte, demokratische Arbeiten im Kollektiv ein wichtiges Anliegen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Aufteilung von Sorgearbeit, alternative Lebensmodelle und die Auseinandersetzung mit Klassismus-Erfahrungen sind für uns immer wieder selbstverständlicher Verhandlungsgegenstand. 

Unser Chor wird nicht dirigiert, er souffliert sich selbst. Er widmet sich den marginalisierten Stimmen, den Stimmen, die Gefahr laufen, vergessen zu werden. Den Stimmen des Hintergrunds. Der Fokus liegt auf Texten, die ursprünglich nicht für einen künstlerischen Kontext gedacht waren. Wir machen die Bühne frei für das Geplapper, das Alltägliche, für Popkulturelles, Privates und Disparates. Für das, was uns tagesaktuell aufstößt, was uns verwundert, was uns inspiriert oder verwirrt. Auch banale Alltagstexte und sprachliche Plattitüden bekommen durch die Musikalisierung einen Raum; sie werden nicht unreflektiert ausgegrenzt, sondern qua Rahmung zur Analyse freigegeben, was die Auseinandersetzung ermöglicht mit Positionen, die man im Alltag allzu leicht übersehen kann.

Die entscheidende Kraft unseres Chores ist nicht seine Uniformität oder Virtuosität, sondern -  im Gegenteil -  seine Fragilität und Brüchigkeit, seine Vielstimmigkeit. Ein Chor, der sich von innen heraus organisiert, kann auch aus dem Sich-Versprechen eine Stärke ziehen. Unser Chor endet nicht, wo Einzelstimmen hörbar werden und Unterschiede zu Tage treten. Die einzelnen Mitglieder unseres Kollektivs formen maßgeblich das künstlerische Schaffen der zaungäste und der Chor hebt sie jede in ihrer Individualität hervor. 

Dieser vielstimmige, sich verschiedene Stimmen aneignende, sich widersprechende und diesen Widerspruch aushaltende Chor ist in ständiger Bewegung, dekonstruiert sich selbst und findet anders wieder zusammen, öffnet sich neuen Rahmungen, Wiederholungen und Deutungen. Er ist Analyseinstrument und Untersuchungsgegenstand zugleich. In diesem Sinne ist unsere Arbeit immer auch eine gesellschaftskritische Arbeit: Nicht durch eindeutige politische Statements, sondern gerade in der stetigen Reflexion und dem infrage stellen scheinbarer Eindeutigkeiten. 


Das Sagen Andere Über Uns

"Das Fest der Stunde" (...) Susanne Zaun, Marion Schneider und ihre Performerinnen alias die Zaungäste ziehen ein feines Netz untereinander und zum Publikum. Nach ihrem ortsspezifischen Coronawalk “Trip of a Lifetime” im Herbst 2020 beweisen sie mit “Ich trinke mein Glas leer…”, dass sie vor allem auch zeitspezifische Arbeiten können. Was wir vermissen, die Begegnungen, das Leichtherzige, den Glitzer, wird im ganzen Mousonturm zu einer Partyzone. In der sechs Performerinnen in vier Räumen allein vor sich hin reden, schnippeln, trinken, trauern - für uns.” Eva-Maria Magel, FAZ, 25.1.2021

“Erstaunlicherweise gelingt es: zugleich eine – sehr leise! – Partyatmosphäre zu erschaffen, die Erinnerung an diesen schlendernden Rhythmus zu wecken, an aufgeschnappte Gespräche und Getränke, an Aufregung und Langeweile, Entzücken und Einsamkeit. Und dabei die ganze Verlassenheit aufklappen zu lassen, vor dem Bildschirm, in Nicht-Teilhaberinnenschaft. Dagegen hilft nur: Sich mit Mitbewohner*innen verbünden, es den Choreutinnen in Sachen Trinken, Erinnern und Erzählen vor dem Bildschirm gleich zu tun – und sich selbst ne Party zu geben.” Esther Boldt auf nachtkritik, 23.1.2021

"With Trip of a Lifetime, Zaun and Schneider try something very risky. In Frankfurt’s industrial district of the Eastern city harbor, they invite their audience to a guided walk that is starting as a funny and crazy whale-watching tour, but slowly turns into something weirder, and darker. Trip of a Lifetime is risky because it doesn’t keep its promise. But what is the promise? The artists say that we will go on a small expedition to watch out for whales. Now, of course, nobody will believe that we will find a real whale in the waters of the Main river, and some might think that there’s a trick implied. But whale or no whale, this might really be fun (and this is the second part of the promise, and maybe the more central one). Only that, towards the end of the trip, it isn’t. The audience is humiliated, shouted at, and led through a desolate industrial street with dim lighting, all the while listening to strange lists of words connected to the feeling of being let down. “Did we have an appointment?”, the show seems to say to us, “Well, now we have a disappointment.” The magic thing is, though: This works, and it even is rewarding. Bernhard Siebert, SPOILERPARK 10.9.2020 

In „Diesmal machen wir alle alles allein“ aber ist der Titel des Theaterabends mehr denn je Programm. Und reizt denn auch die Möglichkeiten des Alleinseins durchaus genussvoll […] aus. [...] Stets geht es darum, wer wir sind und was uns ausmacht in ständig wechselnden Kontexten; wer wir sein wollen, dürfen oder müssen in der Familie, der Beziehung, auf Instagram und im Theater; welches Bild also wir und alle anderen uns immer wieder neu vom jeweils anderen machen, und was das mithin am Ende sei, was uns mit Überzeugung sagen und erkennen lässt: „Das bin doch ich.“[...] Das hat Charme und stimmt doch ein wenig melancholisch. Am Ende bleibt trotz all der Figuren und dem einen oder anderen Gläschen Wein ja doch jeder für sich allein. FAZ 19.12.2019 

„Zaungäste“-Monologe im Frankfurter Mousonturm: „Diesmal machen wir alles allein“.
For the many, not the few“ lautet ein Polit-Slogan der Briten, der sich glatt vom Theater-Urknall griechische Tragödie mit ihren Helden hier und Chören der „polloi“ (Vielen) dort ableiten ließe. Im Chorbegriff stecken halt schon die Demokratie und der gebändigte Protagonist. Wenn sich Susanne Zaun und Marion Schneider in ihren Frankfurter Kooperationen „Zaungäste“ nennen und immerzu am Chor arbeiten, spielt auch dabei etwas Theater-, Sprach- und Gesellschaftskritisches hinein. Grundidee jetzt ist der Chor ohne Chor, Untertitel: „Ein Chor vereinsamt“. [...] Die fünf Monologe funktionieren wie Akte, und wenn das letzte Stück an Tag 2 ausgetauscht wird, geben die fünf, nein sechs Frauen dem männlichen Fünfheber à la Shakespeare seine weiblich-alexandrinische Abrundung. Um nur eins der vielen Gedankenspiele einzustreuen, die das anregt. 

Marcus Hladek, Frankfurter Rundschau, 16.12.2019 

„Und obgleich sie doch angeblich in den 1980er Jahren herumhängen in dieser mit beigefarbener Auslegwaren ausgekleideten Heimeligkeitsbühne, um der eigenen Kindheits- und Tagesschauprägung nachzugehen, ist das, was da in Form einer heiteren Bodyswitch-Komödie verhandelt wird, ziemlich heutig: Wie sind Machtstrategien und die Repräsentation von Körpern miteinander verbunden? Zahlreiche Diskussionen, die zurzeit um weiße, westliche, männliche Normative und die mit ihnen verbundenen Machtstrukturen kreisen, welche auch den deutschen Theaterapparat prägen, lassen sich hier assoziativ anknüpfen. (…) Eine kluge, lustige Einverleibung des Kohls also, mit sitzfleischmäßigen Längen (aufgrund hartnäckigsten Wiederholungszwangs) zwischendurch, mit purzelbaumschlagenden Albernheiten und einer ziemlich tollen Gesten-Choreografie zum abgeblassten Soundtrack von "You put a spell on me". Schließlich müssen die Choreutinnen am Ende wieder raus aus dem Kohl, aus den Erzählungen des alten, toten Mannes, schließlich arbeiten sie sich noch durch eine wohlinszenierte Dosis Pathos, um aus der bundesdeutschen Nostalgie heraus in der Gegenwart anzukommen. Selten sah diese so gut aus.“ Nachtkritik, 3.2.2019

„Susanne Zaun und Marion Schneider haben mit ihrem Verbund der „Zaungäste“ immer wieder das chorische Sprechen als Möglichkeit, Texte zu analysieren, Situationen zu atomisieren und neu zusammenzusetzen, erprobt. Ihnen geht es darum, gesellschaftlichen, auch politischen Verabredungen auf die Spur zu kommen. Strukturen von Dominanz treten hervor, wenn die Sprache, durch die sie ausgeübt wird, ihren Ausdruck, ihre Adressaten verändert. Dass das Ganze immer, ob es um Schönheitsideale oder Hitler geht, witzig ist, gescheit und auch leichtfüßig etwas wagt im strengen Korsett des chorischen Vortrags, macht einen großen Reiz der Produktionen aus. (…) Diese Redechoreographie macht ihren Punkt: Es geht, im Bild des historischen Dauerkanzlers, um den durchaus aktuellen Wunsch, dahin zurückzukehren, wo früher angeblich alles mal besser war. Es geht auch darum, welcher Körper derjenige ist, dem man trauen kann – der Körper der Macht oder jener, der sich vermeintlich unbedarft mitten hinein ins Theaterpublikum setzt und in absurden Quatsch-Dialogen gar nicht erst so tut, als wäre er leutselig? Wenn die Körper, als Chor, wieder auf die Bühne zurückkehren und eine einzige Stimme Kohls europäisches Glaubensbekenntnis vorträgt, wird das Versprechen vom „Wohlstand“ für alle zur beigefarbenen Floskel.“ Eva-Maria Magel, FAZ, 7.2.2019

„Im Titel hätte sich „Saumagen“ vielleicht auch eher angeboten als „Blutwurst“, aber ansonsten war diese Aufführung eine gelungene und vor allem darstellerisch überaus gekonnte Auseinandersetzung mit Macht, Geschichte, Politik und mit menschlichen Schwächen.“ Marburg News, 3.2.2019 

„Das Text und Regie-Duo Schneider/Zaun (…) zeigen in ihrem neuen Stück (…) so verspielt wie doppelbödig ein Spiel, das die klare Unterscheidbarkeit von virtueller und realer Welt ad absurdum führt. (…) Doch siegt bei Zaun/Schneider immer die Lust am höheren Blödsinn. (…) Vor allem ist das 70-minütige Dada-Oratorium aber auch eine Feier des Chores, ein Lobsprechgesang auf rhythmisiertes Sprechen, aufs Skandieren, Parlieren, Zerlegen und Neuzusammensetzen von Sprachpartikeln.“ FAZ, Matthias Bischoff.

„Susanne Zaun und Marion Schneider necken ihr Publikum. Seltsamerweise fühlt man sich genau dadurch ernstgenommen als jemand, der selber denken und weiterspinnen kann.“ Frankfurter Rundschau, Sylvia Staude, 18.12.2017 

„Der Witz, man muss es als Frau sagen, ist eher eine männliche Sache. Jedenfalls in seiner traditionellen Ausprägung. Wenn man Susanne Zauns und Marion Schneiders Chor-Performance gesehen hat, würde man das so pauschal nicht mehr sagen, denn die fünf Frauen bedienen genau dieselben Mechanismen. Man hat aber erfahren wie das alles zusammen hängt. Der Witz und die Macht, Ausgrenzung und Perfidie, die sich so harmlos gibt, bei einem Glas Wein oder in einem Facebook-Kommentar: Nun lachen Sie doch auch mal. Vom Blondinenwitz bis zur Perversion ist es halt gar nicht so weit, genau betrachtet. Das nehmen sie auseinander und orgeln sie durch, die starken Frauen. (…) Das ganze Stück treibt das Konzept auf diese Weise auf die Spitze und darüber hinaus. (…) Selten so gelacht.“ Eva-Maria Magel in der FAZ vom 18.4.2016

„Aber im Laufe eines ‚freien ungezogenen Sprechens‘ wird der Ton rauer, von ‚Liebe Humoriden‘ über ‚Pimmel und Hitler geht immer‘ bis zu ‚die humorlosen Fotzen sollen mal den Stock aus dem Arsch nehmen‘. Und wer darf eigentlich über wen Witze machen? Ist es in Ordnung, wenn Frauen das F-Wort gebrauchen? Wenn eine Blondine einen Blondinenwitz macht? Ein Behinderter einen Behindertenwitz? Die verletzende und erniedrigende Seite des Witzereißens auf Kosten anderer machen Susanne Zaun und Marion Schneider dadurch sichtbar, dass sie Stücke der Maschinerie bloßlegen – und einfach nicht zusammensetzen.“ Sylvia Staude in der Frankfurter Rundschau vom 16.4.2016

„Schneider und Zaun bringen die mitunter zerstörerische Kraft der Vergleichs ebenso auf den Punkt wie die Verantwortung des Zuschauenden. […] Obwohl die auf der Bühne zu hörenden Äußerungen oft trivial, ja sogar komisch wirken, legen die Verstärkung durch das chorische Sprechen und die frontale Wendung der Darsteller zum Publikum die in ihnen verborgene Verrohung und Aggressivität frei. […] Einige lachen bis zum Schluss, anderen bleibt das Lachen im Halse stecken.“ FAZ, 17.4.2014, Verena Oberhansl

„Wie und warum maskiert sich echtes Gefühl? Wie authentisches ist das soziale Ritual der Zweisamkeit? Das Spiel endet nicht, bevor weiße Wattewolken mit Silberregen an Vorhangschnüren, lauschige Zweierbänkchen, dreifüßige Vogelhäuschen, ein Pappschwanenpärchen und dergleichen mehr die weiß unterlegte Bühne gefüllt und, nach fünfzig im Fluge vergangenen Minuten, am Ende alles Nötige für’s finale Videogruppenfoto mit Publikum bereitet haben. (…) Susanne Zaun zeigt sich bisweilen kritisch und sorgt doch rundum für vergnügliche, magische Momente. Indem sich „This Magic Moment“ einer postmodernen Sprechoper-Form befleißigt (…), sprachlich in chorisches Wechselsprechen gefasst, überhöht und komisch zugleich.“ FAZ, 7.3.2013, Marcus Hladek

„In This Magic Moment lotet Susanne Zaun die Sehnsucht nach dem perfekten Augenblick aus. Am Beispiel der Hochzeit, dem schönsten Tag im Leben, setzt sie die Illusion geplanter Perfektion in Szene. Der Text, den ihre fünf Darstellerinnen mal einzelnen, zumeist aber chorisch interpretieren, speist sich aus eigenen Hochzeitserlebnissen und Gesprächen mit Freunden oder Hochzeitsplanern. (…) Die Perfomance nimmt aber eher den ironisch-distanzierten Blick auf das große Tamtam ein. Zaun inszeniert konsequent die Inszenierung des Moments. Das funktioniert sowohl verbal als auch visuell, ist gleichermaßen klug wie komisch.“ FR, 4.3.2013, Marie-Sophie Adeoso 

„Susanne Zauns Performance löst alles ein was eine gute Performance braucht. Sie ist klug, lustig und bissig.“ FR, 15.11.2011, Grete Götze 

„Das ist fatal und sehr komisch, weil Zaun geschickt Monologe und nachgespielte Interviews verwoben hat mit einem tickernden Sound. Eine akurate, das Millitärische persiflierende Choreographie aus aggressivem Gemüse schnippeln, bösem Suppenessen und dem Zerschmeißen mit Hitlerbärtchen bemalter Teller schafft zu dem Kontrapunkte bis zum Showdown, der in Gelächter untergeht. Eine Show für beiläufige Heldinnen! FAZ, 12.11.2011, Eva Maria Magel